Uganda – von Hilfsprojekten und Natur

Noch voll von den Emotionen ihrer jüngsten Reise nach Ruanda berichtete der Pausaer Filmemacher und Entwicklungshelfer Michael Rischer mit seiner Frau Annett vor ca. 40 Mitgliedern der Pfarrei St. Christophorus in Falkenstein über die faszinierende grüne Lunge Zentralafrikas. Bereits seit über 10 Jahren organisiert das Ehepaar rein über Spenden finanzierte Hilfsprojekte, wobei hier als einer der Hilfsschwerpunkte 22 Partnerschulen im Fokus stehen. Denn: der Weg aus der Armut kann nur durch ausreichende Bildung funktionieren. Und: schulische Bildung ist die Grundvoraussetzung, dass die jungen Menschen das Schicksal ihres Landes selbst in die Hand nehmen und nicht die Wirtschaftsflüchtlinge der Zukunft werden. Mit ca. 15 Jahren Durchschnittsalter gehört Uganda zu den jüngsten Ländern weltweit. Dies liegt an der hohen Kinderzahl, die oftmals bei acht bis 12 Kindern liegt. Kinder gelten nach wie vor als Altersvorsorge, da es ein staatliches Rentensystem nicht gibt.
Im Wesentlichen leben die Menschen von ihren selbst angebauten landwirtschaftlichen Produkten und von kleinen handwerklichen Betrieben. Auf Grund günstiger klimatischer Bedingungen und ausreichend Wasser können bei vielen Früchten zwei Ernten jährlich gewonnen werden. Dennoch ist die ausreichende Wasserversorgung im ländlichen Raum ein Dauerthema der Entwicklungshelfer. Deshalb wurden auch bei der Märzaktion mit eingeworbenen Spendengeldern – auch vogtländischer Firmen – sechs Wassertanks mit einem Volumen von zehn Kubikmetern geliefert und installiert. Gerade in Verbindung mit Schulküchen sind diese oft unverzichtbar, ersparen sie den Kindern weite Wege und Zeit zur nächstgelegenen Wasserstelle. „Damit bleibt mehr Zeit für das Lernen.“, so Michael Rischers Schlussfolgerung.
Von Schulbänken und Wassertanks über Afripads – wiederverwendbare Binden für die Mädchen, die sie während ihrer Periode nicht von der Schule ausschließen – bis hin zum von Michael Rischer gesponsorten Boxerclub, wo ehemalige Kriegskinder und Vollwaisen re- oder sozialisiert werden. Das Engagement der beiden Vogtländer kennt fast keine Grenzen.
Um kennengelerntes Leid und Armut auch mental zu verkraften, sind hin und wieder Exkursionen in die bezaubernde Natur des nordwestlich an den Victoriasee grenzenden Landes geeignete Ablenkung. Von diesen meist von Rangern der Nationalparks begleiteten Tripps bringt Kameramann Rischer viele Stunden Filmmaterial mit, welches seine live kommentierte Multivisionsschau mit weiteren Höhepunkten schmückt. Beinahe von sämtlichen gängigen Großtierarten Afrikas bis hin zu den sehr seltenen und hochgradig gefährdeten Berggorillas im Dschungel Ugandas reicht das bunte Spektrum. Aufnahmen z.T. aus nächster Nähe gaben einem das Gefühl, die Tiere vor Ort selbst zu erleben. Nach dem an den Vortrag anschließenden, von Gemeindemitgliedern gekochten Fastenessen – leckeres Kichererbsencurry mit Reis und Krautsalat – wurden als Dankeschön mehr als 600 € Spenden gegeben. Diese werden für die erst vor kurzem in Auftrag gegebene ugandische Schulküche verwendet, so Michael Rischer vor seinem Abschied.

Text: Th. Findeis, Bilder: J. Dinter

Weltgebetstag der Frauen in unseren Gemeinden begangen

Am Freitagabend, dem 3. März fand in den verschiedenen Gemeinden unserer Pfarrei der diesjährige Weltgebetstag statt. Diesmal wurden die Texte von Frauen aus Taiwan vorbereitet, die durch den Gottesdienst Anteil gaben an ihrem Glauben, ihren Sorgen um die Situation im Land sowie ihren Einsatz für Gerechtigkeit, Gleichberechtigung und  Demokratie. In ökumenischer Zusammenarbeit wurden die einzelnen Gottesdienste mit Phantasie und Liebe vorbereitet, was sich besonders in der Dekoration, der Musik und den breit verteilten Sprechrollen zeigte. In Auerbach beispielsweise nahmen 30 Frauen und Männer aus der evangelisch-lutherischen, der methodistischen und der katholischen Gemeinde teil. Die Atmosphäre im Pfarrsaal war durch Lampions, Orchideen, landestypische Früchte, Laternchen, Kerzen und bunte Tücher sehr einladend. Die Kollekte kommt Projekten zugute, in deren Fokus die Verbesserung der Situation von Mädchen und Frauen steht. Nach dem Gottesdienst klang das Fest mit landestypischen Speisen aus, welche die Teilnehmerinnen zubereitet und mitgebracht hatten. Durch den Abend sind wir einander, aber auch den Frauen in Taiwan ein Stück näher gekommen. So wächst Geschwisterlichkeit weltweit.

Text, Bilder: B. Ludewig